Die systematische Erfassung und Überwachung von Emissionen ist für den modernen Umweltschutz unverzichtbar. Erfahren Sie, wie verschiedene Messverfahren zur Kontrolle von Schadstoffen beitragen und welche rechtlichen Rahmenbedingungen dabei zu beachten sind.
Einführung in die Emissionsmessung
Die Emissionsmessung beschäftigt sich mit der systematischen Erfassung von Schadstoffen und anderen Umwelteinflüssen, die durch menschliche Aktivitäten freigesetzt werden. Der Betrieb technischer Anlagen ist untrennbar mit verschiedenen Arten von Emissionen verbunden, die reguliert und überwacht werden müssen.
- Luftverunreinigungen
- Erschütterungen
- Geräusche
- Licht
- Strahlen
In Deutschland stellt das Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) den zentralen rechtlichen Rahmen für die Emissionsmessung dar. Es definiert die Anforderungen und Grenzwerte, die bei Messungen eingehalten werden müssen, um Mensch und Umwelt vor schädlichen Einflüssen zu schützen.
Was ist Emissionsmessung?
Emissionsmessung bezeichnet die messtechnische Erfassung von Schadstoffen und anderen umweltrelevanten Parametern direkt an der Quelle – dort, wo sie entstehen. Im Fokus stehen dabei anthropogene, also vom Menschen verursachte Quellen wie Industrieanlagen, Kraftwerke, Verkehr oder landwirtschaftliche Betriebe.
Warum ist Emissionsmessung wichtig?
Die Emissionsmessung erfüllt mehrere entscheidende Funktionen für Umweltschutz und Wirtschaft:
- Kontinuierliche Überwachung der Umweltbelastung
- Identifizierung und Quantifizierung von Verunreinigungen
- Basis für störungsfreien und effizienten Anlagenbetrieb
- Grundlage für Genehmigungsverfahren
- Dokumentation der Schadstoffausbreitung
- Unterstützung bei Rechtsentscheiden
Methoden der Emissionsmessung
Bei der Emissionsmessung kommen verschiedene spezialisierte Verfahren zum Einsatz:
| Emissionsart | Messverfahren |
|---|---|
| Gasförmige Schadstoffe | FTIR-Spektrometer, Flammenionisationsdetektoren |
| Staubförmige Emissionen | Isokinetische Probenahme, Staubsammler |
| Geruchsemissionen | Olfaktometrie |
| Erschütterungen/Geräusche | Schallpegelmesser, Schwingungsmessgeräte |
Standardisierte Messverfahren
Die Basis für zuverlässige Emissionsmessungen bilden standardisierte Verfahren, die in VDI-Richtlinien und DIN-Normen festgelegt sind. Diese technischen Regelwerke definieren präzise, wie Messungen durchzuführen, auszuwerten und zu dokumentieren sind.
Isokinetische Probenahme und Netzmessung
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Die isokinetische Probenahme ist ein Spezialverfahren für die präzise Erfassung partikelförmiger Emissionen in Abgasströmen. Bei dieser Methode wird die Absauggeschwindigkeit der Probenahme exakt an die Strömungsgeschwindigkeit im Abgaskanal angepasst. Die Netzmessung ergänzt dieses Verfahren durch systematische Erfassung des gesamten Kanalquerschnitts für repräsentative Messergebnisse.
Rechtliche Vorschriften für Emissionsmessungen
Das Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) und die Technische Anleitung zur Reinhaltung der Luft (TA Luft) bilden das rechtliche Fundament für Emissionsmessungen in Deutschland. Diese Vorschriften schützen Umwelt und Bevölkerung durch verbindliche Rahmenbedingungen und definierte Grenzwerte.
- Sichere Stromversorgung
- Bereitstellung von Kühlwasser
- Druckluftversorgung bei Bedarf
- Netzmessung bei Messquerschnitten ab 0,1 m²
- Hohe Selektivität der Messverfahren
- Geringe Querempfindlichkeit der Messinstrumente
BImSchG und TA Luft: Grundlagen
Das BImSchG fungiert als rechtliches Rückgrat der Emissionsmessung und schützt vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen, Geräusche und Erschütterungen. Anlagenbetreiber sind zur Einhaltung definierter Emissionsgrenzwerte verpflichtet.
Die TA Luft konkretisiert als Verwaltungsvorschrift diese Vorgaben und schreibt Messungen unter realistischen Betriebsbedingungen bei höchster zu erwartender Emission vor. Sie definiert zudem:
- Spezifische Emissionsgrenzwerte für verschiedene Schadstoffe
- Detaillierte Vorgaben zur Messdurchführung
- Anforderungen an Messverfahren
- Kontrollhäufigkeiten
- Betriebsbedingungen während der Messung
Rolle der VDI-Richtlinien und DIN-Normen
VDI-Richtlinien und DIN-Normen gewährleisten die praktische Umsetzung der gesetzlichen Anforderungen durch präzise technische Standards. Besonders relevant sind:
| Richtlinie/Norm | Anwendungsbereich |
|---|---|
| VDI 3950 | Emissionen aus stationären Quellen |
| VDI 4280 | Immissionsmessungen und Luftqualität |
| DIN EN-Normen | Qualitätsstandards für Messgeräte und -verfahren |
Diese technischen Regelwerke erlangen durch behördliche Genehmigungen rechtliche Verbindlichkeit und sichern ein hohes Qualitätsniveau bei der Emissionsmessung in Deutschland.


